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Chairperson Succession: Competences, Moderators, and Disclosure

Alexandria

Als Primus inter Pares (lateinisch für Erster unter Gleichen) nimmt der/die Verwaltungsratspräsident:in eine organisatorische Schlüsselrolle ein. Um die unübertragbaren Aufgaben gemäss Artikel 716a revOR zu erfüllen, ist es zentral, diese Position mit einer Person zu besetzen, die über rational-wirtschaftliche und sozio-emotionale Fähigkeiten verfügt. Bislang ist jedoch unklar, wie Organisationen die Nachfolge strukturieren. Diese Unklarheit ergibt sich einerseits aus rechtlicher Sicht, da formale Regelungen (hard law) oder Best-Governance-Grundsätze (soft law) selten und/oder oftmals unkonkret sind, und andererseits aus unternehmerischer Sicht, da es an ausreichender Planung und Sorgfalt mangelt. Bislang fokussierte sich die Forschung primär auf die dyadische Beziehung zwischen Verwaltungsratszusammensetzung und Unternehmensleistung (board effectiveness research). Da die Verwaltungsratspräsidenten:innen-Nachfolge von Dynamik geprägt ist, sollte der Forschungsfokus jedoch über ein reines Output-/Performance-Paradigma hinausgehen. In Anlehnung an Berns und Klarner (2017) sowie Kesner und Sebora (1994) analysiert die vorliegende Dissertation deshalb empirisch die Kompetenzen (Input), die Moderatoren (Prozess) und die Offenlegungspraktiken (Output) bei der Verwaltungsratspräsidenten:in-nen-Wahl in Schweizer börsenkotierten Unternehmen. Mittels Triangulation (mixed-methods design) wurden 40 qualitative Experteninterviews und 80 Umfrageergebnisse via Grounded Theory, Kruskal-Wallis H Test und Dunn-Bonferroni Post Hoc Test analysiert. In Bezug auf den Input zeigten die empirischen Ergeb-nisse, dass personenbezogene Kompetenzen für den/die Verwaltungsratspräsidenten:in wichtiger sind als arbeitsbezogene Kompetenzen. Der Fokus liegt primär auf Integrität, Widerstandsfähigkeit und strategischem Denkvermögen. Im Hinblick auf den Prozess haben Wirtschafts- und Governance-Faktoren den grössten Einfluss auf die Nachfolgeplanung. Das Resultat verstärkt somit die Erkenntnis, warum es nicht den einen Prozess gibt. Die Analyse hebt zudem hervor, dass Unternehmen aus Gründen der Vertraulichkeit eher interne als externe Stakeholder in den Prozess einbeziehen. Mit Fokus auf den Output zeigt die Doktorarbeit auf, dass vor allem wirtschaftlich orientierte Motive die Grundsätze der freiwilligen Berichterstattung beeinflussen. Für die Kommunikation bezüglich der Verwaltungsratspräsidenten:innen-Wahl bevorzugen Unternehmen dabei traditionelle Kanäle und geben personen- gegenüber strukturbezogenen Informationsfaktoren den Vorrang.

Cornel Germann

20 Feb 2023

Publikationstyp
Qualifikationsarbeit
Sprache
Englisch
Fachgebiete
economics